Die Folgen der Erwärmung


Die begonnene Erhöhung der Durchschnittstemperatur auf der Erde wird gravierende Veränderungen bewirken, z.B.:

  • Das Schmelzen von Kontinentaleis insbesondere auf Grönland, im Himalaya und in der Antarktis mit der Folge, dass der Meeresspiegel ansteigt und nur knapp über dem derzeitigen Meeresspiegel liegende Siedlungsgebiete überflutet werden. Näheres z.B. hier: Wikipedia und hier: NASA-UCI-Studie, NASA News vom 12.05.2014.
  • die Versauerung des Meerwassers (wegen erhöhter CO2-Aufnahme), wodurch Kalziumkarbonat abgebaut wird, was Korallen, andere schalenbildende Organismen und bestimmte Plaktongruppen brauchen; die Folge: die biologische Vielfalt auch der Meere ist bedroht. Näheres z.B. hier: MaxPlanckForschung 2/2013, S. 18–23. .
  • Meeresströmungen wie der Golfstrom, die großen Einfluss auf das Klima haben, könnten sich durch Veränderung des Salzgehaltes des Meerwassers aufgrund von schmelzendem (Süßwasser-)Eis verändern und ganz neue klimatische Bedingungen schaffen. Näheres z.B. hier: wiki.bildungsserver.de.
  • extreme Wetterlagen werden zunehmen: in Trockengebieten noch mehr Trockenheit, in feuchteren Gebieten mehr und kräftigere Regenfälle, Zunahme von Hurrikans wegen der Erwärmung der Meere und gleichzeitiger Abkühlung der oberen Atmosphärenschichten. Näheres z.B. hier: Hamburger Bildungsserver.
  • Wasserversorgung: Sowohl die Wasserverfügbarkeit für Millionen von Menschen als auch die Stabilität der Ökosysteme Tibetisches Hochland, Wälder Nord-Kanadas, Savannen Äthiopiens und Somalias sowie Amazonas-Regenwald sind durch den Klimawandel gefährdet. Näheres z.B. hier: planeterde.de.
  • in Flora und Fauna wird es gravierende Veränderungen geben; der IPCC befürchtet einen Verlust von 20-30% der Tier- und Pflanzenarten. Näheres z.B. hier: Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH.
  • Die Veränderung der Lebensbedingungen wird in vielen Regionen der Welt zu mehr Armut führen; es wird zunehmend "Klimaflüchtlinge" geben. Näheres z.B. hier: IPCC.

    Anfänge dieser Entwicklung sind schon jetzt mehr oder weniger stark zu registrieren. Und z.T. werden sie sich bei einer Erwärmung um bis zu 2°C mit größter Wahrscheinlichkeit einstellen. Und was wird sein, wenn die Treibhausgasemission nicht hinreichend gestoppt werden kann und die Temperatur über 2°C hinaus ansteigt?

    Ab 2°C besteht die relativ große Wahrscheinlichkeit, dass bestimmte Rückkopplungseffekte eintreten, die das ganze Klimasystem völlig aus dem Ruder laufen lassen würden. Das würde z.B. durch das Auftauen der Permafrostböden in Sibirien und Alaska geschehen. In den dauerhaft gefrorenen Böden liegt viel gebundener Kohlenwasserstoff als Biomasse, die nach dem Abtauen verrotten und somit große Mengen an CO2 emittieren wird. Zudem entstehen aus den heutigen Permafrostböden dann Sümpfe, aus denen Methan in die Atmosphäre entweicht. Dadurch würde sich der Klimawandel erheblich verstärken, weil Methanemissionen einen 25 mal stärkeren Treibhauseffekt haben als CO2. Es könnte auch passieren, dass derzeit noch in großen Mengen am Meeresboden gelagertes Gashydrat Methan freisetzt. Außerdem: Je wärmer das Meerwasser wird, desto weniger CO2 kann es aufnehmen (bisher entziehen die Ozeane jährlich der Luft knapp 30% der gloablen Jahresemission an CO2). Und es gibt noch weitere sog. Kipp-Punkte, s. z.B. Umweltbundesamt

    Ob solche Entwicklungen als Folge erhöhter Temperaturen (die wiederum Folge der erhöhten Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre sind) tatsächlich eintreten werden, kann niemand mit Sicherheit sagen. Allerdings: wer meint, dann doch noch gar nicht im Sinne eines ambitionierten Klimaschutzes handeln zu müssen, der spielt Russisches Roulett. Die weit überwiegenden Mehrheit der Naturwissenschaftler meint, dass dabei fünf von sechs Kammern geladen sind. Was wirklich geschehen wird, wird man erst erfahren, wenn es für die Verhinderung zu spät ist. Uns bleibt keine Wahl: Wir müssen heute handeln, zumindest die richtigen Weichen stellen - oder wollen Sie Russisches Roulette spielen?

    Und sollte jemand meinen, das 2°-Ziel sei sowieso schon nicht mehr einzuhalten, so ist auch das kein Grund, nichts zu tun, denn dann geht es immer noch darum, die Folgen des Klimawandels so gering wie möglich zu halten.

    Nach jahrelanger Vorgeschichte ... weiter